Schiff | KIWI | Eigner | Gert | Werft | Feltz | Baujahr | 1981 | Größe | 11m x 3.25m | Beschreibung | Skipper | Gert | Törn | Finnland - Schweden | vom 6.06.2019 bis 22.09.2019 | Dauer | 109 Tage | Hafengeld | 240.00 € | 364.00 DKK | 4,490.00 SEK | Seemeilen | 2049.0 sm | unter Segel | 1293.0 sm | unter Motor | 756.0 sm |
Distanz | Seemeilen | 23 sm | unter Segel | 20 sm | unter Motor | 3.0 sm |
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Wetter | Wind | NW | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Heute erleben wir mal wieder ein Beispiel für die Trefferquote des Wetterberichtes von Meeno Schraders Wetterwelt, nämlich 50:50. Avisiert war Wind aus Nordost, ideal für unsere Route. Als wir unseren Fjord verlassen, treffen wir auf Nordwest 4-5. Wir können gerade so eben hart am Wind segeln. Die Welle, die uns vom Bottnischen Meerbusen erreicht, kommt etwas unorthodox, so daß wir ziemlich kappelige See und starke Schräglage haben. Hin und wider nimmt der Skipper das Ruder selbst in die Hand und muß ganz schön "kneifen". Die eine Nordtonne nimmt er knapp an Steuerbord, die Crew muß dabei tief Luft holen. Hier in den Nordschären segeln wir nahezu alleine. Nur ganz selten kommt uns ein anderes Boot entgegen. Sogar "die weiße Pest" (dicht an den Segelschiffen mit hoher Geschwindigkeit vorbei bretternde Motorboote) ist hier nur ganz vereinzelt anzutreffen. Der in dem Hafenhandbuch angepriesene besonders geschützte schmale Fjord Dånöfladen erweist sich als Windschleuse. Liegt das an den vergleichsweise hohen Felsen in dieser Gegend im Zusammenhang mit den hohen Bäumen? Das macht uns jedoch nichts aus, zumal sich der Wind im Laufe des Abends legt.
Die Inselgruppe der Ålands besteht aus über 6700 Inseln und Schären. Die auf 60 Inseln verteilte Gesamteinwohnerzahl von 28.666 Menschen ergibt eine Bevölkerungsdichte von 18,1 Einwohnern/km². Einzige offizielle Sprache Ålands ist Schwedisch. Die Bewohner Ålands sind finnische Staatsangehörige. Aufgrund des Selbstverwaltungsgesetzes gibt es aber parallel dazu ein sog. Heimatrecht, das in seinen Funktionen einer åländischen Staatsangehörigkeit ähnelt. An den Wahlen zum Landtag dürfen aktiv wie passiv nur Personen mit åländischem Heimatrecht teilnehmen. Åland ist eine von 19 Landschaften Finnlands, nimmt aber durch seinen Autonomiestatus eine Sonderrolle ein. Neben dem traditionellen Hauptgewerbe der Landwirtschaft ist der Fremdenverkehr, insbesondere der Fährverkehr, in Åland zum bedeutendsten Wirtschaftszweig aufgestiegen. Begünstigt durch die Möglichkeit des steuerfreien Einkaufes produziert die Schifffahrt inzwischen 40 Prozent des åländischen Bruttosozialproduktes. In diesem Bereich werden mehr Arbeitnehmer benötigt als auf dem åländischen Arbeitsmarkt verfügbar sind. Auf den åländischen Schiffen sind daher auch viele Arbeitnehmer aus Finnland und Schweden tätig.
Distanz | Seemeilen | 0 sm | unter Segel | 0 sm | unter Motor | 0.0 sm |
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Wetter | Wind | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Dient nur der Navigation !
Distanz | Seemeilen | 26 sm | unter Segel | 21 sm | unter Motor | 5.0 sm |
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Wetter | Wind | NNE | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Die Sonne scheint heute morgen, es ist etwas wärmer als gestern – 17°. Die Luft, der besondere Geruch auf dem Wasser, die Stille, das Alles ist Balsam für Körper, Geist und Seele. Wir wollen heute früh los, da der Wetterbericht nördliche Winde von NW bis NE der Stärke 2-5 Bft. vorhergesagt hat und wir nicht wissen, ob wir segeln können. Schnell stellt sich heraus, daß segeln möglich ist. Also – hoch die Lappen und los. Der Wind ist jedoch sehr launisch. Mal rauschen wir mit 5 Knoten durch die Wellen, mal dümpeln wir in der Flaute mit 2 Knoten langsam vorwärts. Der Fjord, den wir uns ausgesucht haben, ist mit bis zu 12m sehr tief. Selbst an den Rändern beträgt die Wassertiefe immer noch 7-8m. Das ist zum ankern natürlich ungeeignet. Wir fahren tiefer hinein und finden eine Bucht, in der wir auf 2m ankern können. Hier liegen wir ruhig und geschützt in lieblicher Umgebung. Die Felsen hier im nördlichen Teil der Åland-Inseln sind höher als in übrigen Landesteilen und weisen die typische Rotfärbung auf. Der höchste Berg ist der Orrdalsklint mit 129m Höhe. Dieser Fjord ist außerdem stark bewaldet.
Distanz | Seemeilen | 0 sm | unter Segel | 0 sm | unter Motor | 0.0 sm |
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Wetter | Wind | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Dient nur der Navigation!
Standort Synderstö ören
(60° 12' 47'' N,20° 44' 29'' E)Distanz | Seemeilen | 15 sm | unter Segel | 14 sm | unter Motor | 1.0 sm |
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Wetter | Wind | NNW | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Heute ist Schluß mit dem Lotterleben! Die Sonne scheint, der Wind hat nachgelassen. Heute wird wieder gesegelt. Wir haben 4-5 Windstärken aus NNW, das paßt. Wir setzen Groß und Genua und ab geht die Fahrt mit mehr als 6 Knoten. Wir genießen die großartige Landschaft und erreichen schon am Nachmittag ein neues Paradies. Leider haben wir das Schlauchboot noch nicht aufgeblasen um auch die nähere Umgebung zu erkunden. So beschäftigen wir uns wieder mit notwendigen Arbeiten am Schiff. Der Skipper holt Pinsel und Farbe und die Crew näht am Reißverschluß der Kuchenbude.
Standort Halsviken/Lappo/Åland-Inseln
(60° 18' 1'' N,20° 58' 54'' E)Distanz | Seemeilen | 0 sm | unter Segel | 0 sm | unter Motor | 0.0 sm |
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Wetter | Wind | N | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
- Ankerliegertag -
Nachdem der Wind gestern abend nach Sonnenuntergang weniger geworden ist, hat er heute morgen wieder zu alter Stärke zurück gefunden. Außerdem regnet es, es ist kalt und ungemütlich, nur noch 15° warm; welch ein Unterschied gegenüber letzten Sonntag.
Da die Windrichtung auch noch die gleiche geblieben ist, entscheiden wir uns, das auszusitzen. Wir machen den Ofen an (im Juli!!!) und frühstücken genüßlich. Den Tag verbringen wir mit lesen, lernen, Wetterkarte deuten und basteln. Am Abend besprechen wir die neue Route, denn morgen soll es weiter gehen, auch wenn wir die nächsten Tage noch mit nördlichen Winden rechnen müssen, jedoch nicht mehr so kräftig wie die letzten drei Tage.
Standort Halsviken/Lappo/Åland-Inseln
(60° 18' 1'' N,20° 58' 54'' E)Distanz | Seemeilen | 3 sm | unter Segel | 0 sm | unter Motor | 3.0 sm |
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Wetter | Wind | NNE | Stärke | Bedeckung |
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Meldung
Als wir gestern an der Außenkante der Pier festmachen, war weder Starkwind noch Sturm in den Wetternachrichten angekündigt worden. Im Laufe der Nacht steigert sich der Wind auf 6 Bft. Zusätzlich zu den Vorleinen setzt der Skipper auf der Luvseite Ruckfender ein, um eine ruhige Nacht zu gewährleisten. KIWI wird aber durch den Wind so sehr gegen die Pier gedrückt, daß der Anker unter die hölzerne Verkleidung kommt. Das ist das Signal für die Crew, den Skipper zu wecken. Wir ziehen uns an und werden aktiv. Um das Schiff von der Pier abzuhalten, müssen wir die Leine der Heckboje dichter nehmen. Das geht nur über die Winsch. Zuvor muß die Leine verlängert werden. Der Skipper macht einen doppelten Schotsteg und kurbelt bis die Boje fast unter Wasser gedrückt ist.Vorne kommen wir frei aber jetzt nicht mehr an Land. Macht nix.
Mittlerweile ist die Sonne aufgegangen. Die drei anderen Schiffe, die nach uns hier angelegt haben, sind auch alle an Deck und bereiten ihr Ablegemanöver vor. An Schlaf ist jetzt sowieso nicht mehr zu denken. Selbst wenn auf dem Vorschiff jetzt Ruhe ist, so knallen die Wellen nach wie vor mit einer unglaublichen Wucht unter das Heck. Der Skipper tauscht jetzt den Keilriemen der Maschine aus, das wollte er schon seit längerem. Danach wird gefrühstückt. Dann möchte der Skipper sich den Ort ansehen, die Crew gerne Bilder für das Logbuch hochladen. Vom Schiff aus ist das nicht möglich. Auf die Frage nach Internetanschluß an den Hafenmeister gestern, bekamen wir die Antwort: "Ja, Jaha, natürlich, ein Paßwort wird nicht benötigt.
Wir gehen noch einmal an Land und stellen fest, daß auch neben dem Büro des Hafenmeisters kein Internetanschluß herzustellen ist. Für ein Hafengeld von 29€ erwarten wir den vollen Service. Darüber mit dem Hafenmeister auf englisch zu diskutieren ist müßig, denn er versteht sowieso nur die nötigsten Vokabeln.
Da heute und auch morgen nicht mit einem Abklingen des Starkwindes zu rechnen ist, suchen wir nach Alternativen. Auf der Südseite der Insel gibt es eine kleine Ankerbucht, die für uns wie geschaffen ist. Unser Ablegemanöver klappt ohne Komplikationen. Die Bucht ist nach Süden hin offen und relativ flach (2,40m). Leider ist sie auch nicht von hohen Bäumen umgeben, dafür läuft der Windgenerator. Bei uns kehrt endlich Ruhe ein.